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Tischtennis: kurze Bälle erkennen und trainieren

Tipps & Tricks

Wie erkenne ich kurze Bälle? Wie kann ich die Erkennung dieser trainieren?

    • Level30%

Inhaltsverzeichnis

Länge von Bällen erkennen

Neben dem Spielen von kurzen Bällen fällt es dem einen oder anderen des öfteren schwer die Länge von Bällen richtig einzuschätzen. Grundsätzlich ist die Länge des Balles von verschiedenen Parametern abhängig:

  1. vorhergehende Ball: ist der vorhergehende Ball lang und schnell sinkt die Wahrscheinlichkeit auf einen kurzen Ball dramatisch
  2. Stellung des Gegners zum Ball: steht der Gegner schlecht zum Ball wird er oft versuchen den Ball kontrolliert zurück zu spielen. Das Resultat sind oft halblange Bälle
  3. Auftreffpunkt auf dem Tisch: je kürzer der Ball vor dem Netz auftrifft, desto dichter springt er auf der eigenen Seite am Netz auf (kurz)
  4. Klang des Balles beim Auftreffen auf den Schläger: je härter der Klang, desto frontaler der Balltreffpunkt und desto länger der Ball (nicht zwingend bei Noppe!)
  5. Flugkurve: steigt der Ball sehr stark, dann wird er oft auch stark fallen (besonders lange Noppen produzieren diese Kurven)
  6. Rotationsart: leer oder Unterschnitt sind wahrscheinlicher kürzer als Oberschnitt
  7. Material des Gegenspielers: Hat der Gegner langsames Material wird der Ball auch kürzer kommen.

Wie trainiert man das Erkennen von kurzen Bällen?

Hier ein paar Ideen für das Training, wie man die Antizipation/Erkennungsraten von unterschiedlich langen Bällen erkennen kann:

Übung:

Abwechselnd aufschlagen: kurzer Aufschlag/Rückschlag ist Pflicht. Ist einer der Spieler der Meinung der Ball ist zu lang, so läßt er ihn passieren. Hat er recht und der Ball geht über den Tisch, so macht der andere Hockstrecksprünge, kommt der Ball 2 x auf, so macht der durchlassende Spieler Hockstrecksprünge.

Training der Erkennung von Längen

Sollte das lesen von Ballängen noch nicht oder zu wenig ausgeprägt sein, so könnte das wie folgt trainiert werden:

Übung 1

Aus dem Balleimer – > kurz /lang regelmäßig z.b. alles Unterschnitt – > kurze VH, lange RH (Schupf), dabei wird gleich noch Beinarbeit trainiert

Übung 2

Wenn da die Bewegung und die Erkennung der Ballängen in Übung 1 stimmen, würde ich zu halbregelmäßig übergehen bzw. 2 definierte Bälle und 1 undefinierten Ball spielen.

Aus dem Balleimer: Unterschnitt kurz VH – Oberschnitt lang Mitte, 3. Ball variabel

Bei Fragen einfach fragen.


Info

Es gibt so viele Meinungen wie es Menschen/Trainer gibt. Dieser Beitrag spiegelt meinen aktuellen Wissenstand und meinen aktuellen Fokus wieder und erhebt weder Anspruch auf vollständige Auflistung aller Themen noch auf universale Gültigkeit. Mein Fokus liegt leistungsorientierten Tischtennis. Ich verzichte bewußt auf das Gendern in meinen Artikeln. Ich hoffe, dass dieser Beitrag Anregungen für den Leser enthält würde mich über Meinungen zum Thema sehr freuen.


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Tom
Tom
Tischtennis Trainer B-Lizenz, Dozent beim STTV, spiele seit meiner Kindheit Tischtennis, aktuell in Hohenstein-Ernsttahl als Trainer und als Ausbilder beim Sächsischen Tischtennisverband. Tischtennis ist meine Leidenschaft ;).

2 Comments

  1. Michael sagt:

    Ich habe eher das Problem, dass ich mich zu sehr auf kurze Bälle fokussiere. Ich gehe schon während der Gegner aufschlägt ein klein wenig nach vorne um kurze Bälle auch attackieren zu können, nur dann kommt er eben doch lang und trifft mich unerwartet. Wenn ich aber nicht schon vorher nach vorne gehe bin ich zu spät am Ball um wirklich kurze Bälle angreifen zu können…

    Bin ich einfach zu langsam oder was kann ich da anders machen?

    • Tom sagt:

      Hi Micha,
      hier solltest Du die Wahrnehmung trainieren. Du bewegst Dich entweder zu früh oder Du schätzt die Bälle falsch ein.
      Dafür einfach die Übungen spielen. Wichtig ist es darauf zu achten, dass man die richtige Entscheidung trifft (lang/kurz).
      Oft steht man aber auch zu dicht am Tisch. Du solltest beim Aufschlag Minimum eine Armlänge vom Tisch entfernt stehen. Du könntest dir darüber hinaus überlegen, dass du den kurzen Aufschlag nicht immer attackierst, sondern statt dessen diesen kurz ablegst und vor allem die langen Aufschläge angreifst.
      Am Ende musst Du es üben oder mal ein Video machen, dann kann ich mir das genauer anschauen. Die Probleme können z.b. auch in der Beinstellung liegen – ist der Schlagarmfuss in der Bereitstellung hinten? Wo stehst Du am Tisch (VH/RH/TiMi)?

      Grüße TOm

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